Frequently Asked Questions
Frequently Asked Questions
Die breite Volkserhebung von 1979, angeführt von der sandinistischen Bewegung, hatte die Alphabetisierung der Bevölkerung mit großer Anstrengung betrieben und bewirkt, dass die Analphabetenquote binnen weniger Jahre von 60% auf 12% gesenkt wurde. Zu Beginn lernten viele Menschen in den Dörfern bei Studenten Lesen und Schreiben. Die Studenten gingen jedoch wegen der Kargheit der Lebensbedingungen und weil sie ihr Studium weiterführen wollten in die Städte zurück. So wurde, wer das Alphabet besonders gut gelernt hatte, im Dorf weiter als Lehrer beansprucht, als "maestro empírico". Jetzt war es sehr wichtig diese ungelernten LehrerInnen, die "empíricos",
weiter auszubilden und in ihrer Arbeit zu unterstützen. Dies geschah in regionalen Lehrerarbeitskreisen und in neu gegründeten Lehrerausbildungsseminaren.
Mit der Leiterin des Seminars in Matagalpa, Olivia Alvarez, nahmen wir 1986 Kontakt auf. Die Arbeit dieses Seminars unterstützten wir in der Zeit des US-Embargos
durch Materialien, Hefte, Papier, Vervielfältigungsgeräte und durch Geld. Seit dem Regierungswechsel von 1990 hat die
Volksbildung keine Priorität mehr. Tausende von LehrerInnen wurden entlassen, vor allem "empíricos".
Schulen, besonders auf dem Lande, wurden geschlossen, der Bestand der Lehrerausbildungsseminare wurde unsicher und sie arbeiteten unregelmäßig,
die Analphabetenrate ist seitdem wieder stark angestiegen.
Wie sollten nun Alphabetisierung und Volksbildung in der Region fortgesetzt und unterstützt werden? Olivia Alvarez, von der neuen Regierung entlassen, setzte die Arbeit der Lehrerbildung als Beauftragte der Gewerkschaft und Leiterin des Projektes mit monatlichen "talleres" fort. Seit 1990 besuchen LehrerInnen aus der Region in sehr großer Zahl diese Veranstaltungen. Für viele ist dies die einzige Möglichkeit, sich auf das staatliche Lehrerexamen vorzubereiten. Unsere Erfahrung zeigt: Bildungsarbeit kann durch Kontinuität gelingen.
Olivia Alvarez Alvarado arbeitete zusammen mit ihrem Team (Blanca Lidia Rivera und Perla Leiva) in Matagalpa.
Sie haben dort eine neue Form der Unterstützung der LehrerInnen mit unserer Unterstützung konzipiert.
Am 8. Juni 1991 führte dieses Team in Zusammenarbeit mit der Bildungsgewerkschaft ANDEN die erste Fortbildungswerkstatt für Lehrkräfte mit 25 TeilnehmerInnen durch.
Olivia Alvarez Alvarado: Lehrerin mit Staatsexamen
Dank der Hilfe, die uns unsere Freunde aus Deutschland zukommen lassen,
habe ich meine Tätigkeit als Lehrerin um ein paar Jahre verlängert. Unser Projekt gibt mir das Gefühl, dass ich immer noch nützlich sein kann, weil es immer jemanden gibt, der uns braucht und wir immer etwas haben, das wir ihm und anderen geben können.
Die Projekte leben von Spenden. Im Moment haben wir zwei große Projekte: Der Englischunterricht für die Escuela de Comedia y Mimo und das Projekt über Becas escolares
in Terrabona Guanijiquil, das von Teresa Ramos, die in León lebt, geleitet wird.